Wo Tradition und Experimentierfreude gleichermaßen zuhause sind: Ein Blick ins Weinland Istrien
Ferne, mächtige Bergrücken auf der einen Seite, das glitzernde Blau des Mittelmeers auf der anderen, und dazwischen: sanfte Hügel, sattes Grün, ein freundlicher Esel und…Weingärten. Wir begeben uns bei unserem spätsommerlichen Ausflug in die Weinländer der Welt auf die kroatische Halbinsel Istrien – ein Urlaubsparadies mit einsamen Buchten, pittoresken Hafenstädtchen und romantischen Bergdörfern. Und das Zuhause einiger herausragender Weinbaubetriebe.
Kommt man mit affinen Urlaubern auf das Thema Wein zu sprechen, wissen viele, dass Kroatien und insbesondere Istrien eine wahre Schatzkammer ist. Aber auch, dass man oft ein wenig suchen muss, bis man „originale“ Erzeugnisse findet, in denen sich Klima, Boden und Rebencharakter wiederspiegeln.
Um das zu erklären, lohnt ein Ausflug in die Geschichte, denn Kroatien ist ein uraltes Weinland, dessen frühe Siedler, die Illyrer, die Rebe bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. kannten. Der Weinbau hielt dann mit den Griechen Einzug, die zunächst an der Adriaküste und auf den Inseln siedelten. Von den Römern wurde er kräftig gefördert und nach Ankunft der Kroaten in Dalmatien wurden Weinbau, Olivenanbau und Fischerei zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Durch die Reblauskatastrophe, politische Wirren und die Förderung von Großbetrieben nach Ende des zweiten Weltkrieges geriet die große Weinnation im späten 19. und 20. Jahrhundert in Vergessenheit. Erst nach Ende des Balkankrieges in den 1990er Jahren begannen ambitionierte Winzer, sich aus den alten Strukturen der staatlichen Weinwirtschaft zu befreien und qualitative, charakterstarke Weine zu produzieren. Weiterlesen