Faszination Georgien und seine Qvevri Weine

„Wer hat‘s erfunden?!“
Analog zur Werbung der schweizerischen Kräuterbonbons, könnte man auch die Georgier als die Erfinder des kultivierten Weinbaus betiteln: 8000 Jahre Georgischer Wein sind eine lange Zeit! Vieles hat sich im Laufe dieser Zeit geändert, doch eins ist geblieben: Der Weinausbau im Kvevri oder auch Qvevri – der traditionellen eingegrabenen Tonamphore.
An der Grenze von Europa zu Asien, im kulturellen Einfluss des osmanischen Reiches, Persien und Russlands war Georgien schon immer „multikulti“. Egal in wessen Einfluss das Land stand; immer wurde georgischer Wein gerne getrunken und als Kulturgut gesehen. Tatsächlich lassen sich in dem kleinen Land am Schwarzen Meer alle Weintypen produzieren, denn es verfügt über alle gängigen Klimazonen – von mediterran über kontinentale Einflüsse und trocken-heiß bis subtropisch.

Mit mehr als 150 autochthonen Rebsorten hat sich Georgien, neben dem Ausbau des Weines in der eingegrabenen Tonamphore, einen weiteren USP erhalten: Den ökologischen Weinbau.
Natürlich gibt es, auch durch den westlichen Einfluss, internationale Sorten, wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Sauvignon Blanc etc. Moderne Technologien werden von Winzern und Produzenten genutzt, um (so nennen die Georgier auch den Weintyp) europäisierte, fruchtige Weine zu erzeugen.
Zurzeit entstehen ca. 70 Prozent fruchtige Weine aus dem Stahltank, 20 bis 25 Prozent sind Weine aus einer Kombinationen von Edelstahl-, Barrique und Kvevri, der Rest sind echte Kvevri-Weine, also eine sehr kleine Menge – wenn auch mit steigender Tendenz. Einige junge Winzer erkennen zudem, dass sie nur echte georgische Weine produzieren können, indem sie ökologische Wirtschaftsformen wählen. Auch die Produktion von Weinen ohne Schwefel und andere Zusätze zeugt vom Bewusstsein des Umdenkens, Weine wieder nach uralter Tradition herzustellen.
Die Vereinigung, die diese Gedanken fördert, nennt sich „Underground“. Der Name spricht für sich.
Zusammen mit der GIZ wird in den nächsten Jahren ein neues Kompetenzzentrum für Wein entstehen. Im Rahmen der Weinproduktion gibt es bereits viele Kooperationen mit Fach- und Hochschulen aus Deutschland, jedoch nicht für Hotel, Gastronomie und Tourismus. Ziel ist es, eine unabhängige Sommelier-Ausbildung (nach dem IHK Model) zu etablieren, deren Absolventen in allen Bereichen des Marketings und Vertriebs von Wein eingesetzt werden können. Weiters ist eine Erfassung der Weingüter und Weindaten geplant. Bewertet und beurteilt werden die Weine dann nach PAR®.
Viel hat sich bewegt, im Weinland Georgien – und wir dürfen gespannt sein, welche Überraschungen diese vielseitige und traditionsreiche Nation in Sachen Wein noch für uns bereithält. Wir halten Euch auf dem Laufenden….
Martin Darting über die Zukunft des Georgischen Weines:  25.2.22015
https://www.youtube.com/watch?v=jagaAeNHhpkP.S. Wer mehr erfahren möchte, findet alle Eckdaten und einige spannende Hintergründe zum Weinland Georgien unter http://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Georgien
sowie ein Bericht von der ECOVIN  Studienreise nach Georgen Aug. 2015
Weitere Links zu dem Projekt Aufbau der Weinwirtschaft in Georgien und zur Gründung eines Qvevri Clusters:
http://www.lwg.bayern.de/verschiedenes/105954/index.php   und
http://www.afci.de/news/promoting-georgias-traditional-clay-pot-wine-production-qvevri-cluster
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