Ein winterlicher Abstecher ins Weinreich der Hellenen
Wirtschaftskrise hin oder her: Noch immer gibt es kaum ein europäisches Land, dessen Name bei Reisenden solch sehnsuchtsvolle Blicke und verklärt lächelnde Mienen hervorruft, wie das facettenreiche, gastfreundliche und von der Natur so reich beschenkte Griechenland. Und es ist wahrlich kein Wunder. Warum? Weil in Griechenland einfach jeder seinen Platz findet – der Stadtmensch, den es nach Kultur und Sightseeing dürstet; der Naturliebhaber, der gerne auf einsamen Pfaden wandert; der Sonnenanbeter, den die versteckten Buchten und das glasklare Wasser locken…und natürlich der Genießer, der das Land für seine Küche liebt – genial in ihrer Schlichtheit und aufgetragen von Menschen, die Fremde nur zu gern wie alte Freunde an ihren Tisch holen…
Und der Wein? Nun, an dem scheiden sich immer noch die Geister. „Rustikal“ lautet oft das Urteil, „seltsam“ oder manchmal auch einfach „ungewohnt“.
Und ja, letztere Beschreibung trifft es oftmals ganz gut. Denn verglichen mit den bei uns immer noch so beliebten fruchtig-klaren bis spritzigen Weißweinen oder samtig-beerigen Roten offenbaren die Griechen gerne mal sensorische Überraschungen mit Ecken und Kanten. Öffnet man sich diesen Geschmackswelten jedoch, vermögen es viele der authentischen Erzeugnisse, den Verkoster mit Komplexität, Originalität und aromatischer Tiefe zu begeistern. Die von uns so viel beschworene Vielfalt – ein Element das Spannung in jede Verkostung bringt, an dem Reibung entsteht und das uns immer wieder zu überraschen vermag – scheint in Griechenland fast schon erfunden worden zu sein.
So wartet diese Jahrtausende alte Weinnation mit einer Diversität an Lagen, Böden, Klimata und autochthonen Rebsorten auf, dass auch nach sechs Jahren PAR Weinpreis Griechenland noch Sorten auf den Verkoster-Tischen landen, von denen man dachte, sie seien längst ausgestorben. In jedem Winkel des Landes – vom Festland über die unzähligen kleinen und großen Inseln bis auf den Peleponnes – wird teils auf kleinsten Parzellen Wein kultiviert und die Geschichte von Rebe und Wein ist untrennbar mit der seiner Bewohner verbunden.
Wie die alten Varietäten (z.B. der seltene Agianniotiko, die auf den ionischen Inseln beheimatete Kontokladi oder der berühmte Assyrtiko), die weiterhin und vielerorts wieder verstärkt angebaut werden; pflegen die Griechen auch ihre traditionellen Spezialitäten. Sie heißen Nykteri – hergestellt auf Santorini, Verdea – traditionell auf Zakynthos gekeltert, Marouvas aus dem Westen Kretas oder natürlich Retsina und Vinsanto.
Die Verbindung aus uralten, überlieferten Praktiken und neuen Erkenntnissen moderner Kellertechnik, die mal angewendet und mal bewusst weggelassen wird, macht das Land der Hellenen zu einer Wunderkammer der Weinbereitung – vielseitig, meist authentisch, oft eigenwillig, aber vor allem: niemals langweilig.
Auch dieses Jahr widmen wir uns dem griechischen Wein wieder in all seinen Ausprägungen und Spielarten. Wer wissen will, was es Neues gibt, oder seine Weine zur Verkostung einreichen möchte, findet alle Details – und ab Ende Februar auch Ergebnisse – unter www.griechischerweinpreis.de.