Förderpreis Ökologischer Landbau 2013 für das Weingut Zähringer

Oppenheim 25.01.2013

Am 25.1.2013 überreicht Frau Bundeslandewirtschaftsministerin Ilse Aigner auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin dem Weingut Zähringer den Förderpreis Ökologischer Landbau 2013. Sie folgt dem Vorschlag einer hochrangig besetzten Jury, die insbesondere die gesamtbetriebliche Konzeption würdigte. Darunter fallen nicht nur die Pionierarbeit im biologischen Weinbau, sondern auch umfassende innovative Leistungen für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, sowie in der Vermarktung von Weinen aus Trauben aus biologischem Anbau.

Film über das Weingut Weingut Zähringer

Bereits im Jahr 1987 hat Wolfgang Zähringer das traditionsreiche Familiengut Zähringer, das 1844 in Heitersheim, im Herzen des Markgräflerlandes (Baden), gegründet wurde, auf den biologischen Weinbau umgestellt. Diese Umstellung war damals eine große Herausforderung, da die Verwirklichung dieses Konzepts erst noch getestet werden musste – ohne wissenschaftliche Grundlagen, ohne fachliche Beratung und ohne, dass bereits breite Erfahrungen für einen Weinbau ohne chemisch synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel vorgelegen hätten. Und dies in einer Zeit, in der eine Nachfrage nach Weinen aus biologischem Anbau noch gar nicht existierte.

Aus 7,5 ha nach Biostandard gepflegten Rebflächen sind inzwischen 47 ha geworden, von denen 9 ha im eigenen Anbau bewirtschaftet, weitere 38 ha im Rahmen einer Erzeugergemeinschaft, in Kooperation mit weiteren Biowinzern in der Region, gepflegt werden. Dieser Erfolg geht dabei nicht nur auf die wachsende Nachfrage nach Weinen aus biologischem Anbau zurück, sondern vor allem auf die hohen Weinqualitäten, die immer im Mittelpunkt der Rebbergspflege und des sorgsamen Ausbaues im Keller standen. Darin sieht auch Fabian Zähringer, der das Unternehmen seit 2010 in der 6. Generation leitet, positive langfristige Entwicklungschancen.
Mit Unterstützung von Paulin Köpfer, seit 1987 Betriebsleiter im Weingut, wurden auf den Zähringer-Rebflächen über viele Jahre etliche Praxisversuche in den Bereichen der naturgemäßen Rebenernährung, der Begrünungsvielfalt und der Pflanzengesundheit durchgeführt, deren Ergebnisse in vielen Betriebsbesichtigungen, Seminaren und Schriftwerk weitervermittelt worden sind. Besonders hervorzuheben ist dabei:

Grundsätzlich nach außen offene Betriebskonzeption. Wissen und Erkenntnisse über die ökologischen Landbau werden sowohl innerhalb der Erzeugergemeinschaft, als auch außerhalb weitergegeben. Die gesamten Flächen werden nicht nur biologisch nach ECOVIN Standards, sondern seit 2011 allesamt auch nach den Kriterien des biodynamischen Anbaues gepflegt und sind einschließlich der Weinbereitung durchgehend DEMETER zertifiziert.

Enge Verknüpfung der weinbaulichen Arbeit mit Natur- und Landschaftsschutzmaßnahmen, nicht nur durch Pflanzungen von Hecken und Baumstrukturen. In Zusammenarbeit insbesondere mit dem NABU wurden viele Aktivitäten, wie die ÖkoRegioTour Markgräflerland, der erste deutsche Ökoweinlehrpfad und vieles mehr initiiert.

Tests und Innovationen in der ökologischen Bodenpflege und Begrünungsstrategien, Kompostierung und neue Bearbeitungstechniken. UnzähligeNaturstoffe, wie Propolis, Molke oder Weidenrindenextrakt, wurden der praktischen

Prüfung unterzogen.  Ende 2010 war das Unternehmen das erste deutsche Weingut mit abgeschlossener Klimastudie (CO2-Bilanz) und erste Konsequenzen aus den Ergebnissen folgten unmittelbar. Darunter fallen neue Füllungen in klimafreundliche Verpackungen (Bag-in-Box) und nicht zuletzt die Neuinvestition in eine energetisch optimierte Traubenannahme im Jahr 2012.

Pflanzungen von Pilzwiderstandsfähigen Rebsorten erfolgten unmittelbar nach der gesetzlichen Freigabe der Sorten im Jahr 1988. In der Zwischenzeit werden praktisch alle gängigen pilzfesten Rebsorten getestet: u.a. Regent, Johanniter, Cabernet Blanc, Helios, Cabernet Cortis, Cabernet Carol und Cabernet Carbon.

In den 25 Jahren konnten sie nicht nur zeigen, dass es machbar ist, in Weinberg und Keller biologisch zu arbeiten was täglich Freude an der Arbeit mit der Natur bereitet. Vielmehr lässt sich am Produkt erleben, dass diese Art der Erzeugung der Qualität in jeder Hinsicht förderlich ist. Strenge Ertragsreduzierung und aufwändige Selektion des Lesegutes sind zwei Beispiele für das konsequente Streben nach besten Qualitäten. Unzählige nationale und internationale Auszeichnungen sind der beste Beleg. Insbesondere die geschmackliche Vielfalt und Intensität, die Harmonie und der unverwechselbare Charakter der Zähringer Weine ist das Ergebnis des Handelns, Hand in Hand mit der Natur.

„Große Weine kommen von den Zähringers, das beweisen viele Auszeichnungen. Der Gault Millau Weinführer führt Zähringer bereits 2011 als Aufsteiger mit einer „Roter Traube“. Die Experten loben die ausdrucksstarken Rotweine“, verweisen ECOVIN- Geschäftsführer Ralph Dejas und Demeter- Weinkoordinator Friedemann Wecker auf Erfolge der engagierten Winzer.

Fabian Zähringer und das gesamte Team freuen sich über diese Auszeichnung: „Dieser Förderpreis bestärkt uns in unserem Ziel, noch mehr Kollegen und Kunden von den Vorzügen des biologischen Weinbaus zu überzeugen: Biologisches Arbeiten bringt mehr Leben in den Weinberg und mehr Freude ins Glas.“

Das Weingut Zähringer ist der dritte Förderpreisträger im ECOVIN Verband. Bereits 2005 gewannen das Weingut Klaus und Susanne Rummel (Landau – Nussdorf / Pfalz) und 2011 das Weingut Janson-Bernhard (Zellertal / Pfalz).

Weitere Informationen:

ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau e.V. Ralph Dejas Wormser Str. 162, 55276 Oppenheim Fon 06133-1640, Fax 06133-1609

E-Mail: info@ecovin.de, Internet: www.ecovin.de

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